Was macht man nur, wenn die beste Freundin und Patentante in Hamburg wohnt und leider nur alle paar Monate zurück in die Heimat kommt? Richtig, man packt das Baby ein und macht sich mit dem Zug auf. 😌

B und ich hatten ein paar richtig schöne Tage im hohen Norden und ich möchte heute ein paar Tipps für den Städtetrip mit Baby teilen.
HINKOMMEN: B war zum Zeitpunkt unseres Kurztrips 6,5 Monate alt, konnte sich zwar schon in alle möglichen Richtungen drehen und sich rückwärts schieben, glücklicherweise aber noch nicht vorwärts robben. Für sein Bewegungsbedürfnis war also eine Zugreise die optimale Wahl. Gebucht haben wir ganz einfach über die DB Homepage. Kinder unter vier Jahren reisen zwar kostenfrei mit, wir haben allerdings zwei Plätze im Kleinkindabteil reserviert und dafür natürlich die reguläre Reservierungsgebühr bezahlt. Um das Kleinkindabteil zu buchen, müsst ihr mindestens eine Person 0-4 Jahre als Fahrgast auswählen, dann wird es euch im Lauf des Bestellvorgangs automatisch als Option angeboten. Ohne mitreisendes Kleinkind taucht es gar nicht in der Liste auf. In unserem Fall unterschied sich das Kleinkindabteil nicht von den regulären Abteilen, manche ICEs haben da allerdings wohl farblich besonders gestaltete Bereiche, mit zusätzlichem Platz für Kinderwagen &Co, sowie designiertem Wickelbereich. Für uns hat sich die Buchung trotzdem gelohnt, denn so hatten wir sichere Plätze und zumindest bei der Rückfahrt ein Abteil ganz für uns, so dass wir uns ausbreiten konnten und ich keine Sorge haben musste, andere Fahrgäste zu stören. Unser Kinderwagen war zu breit, um ihn komplett reinzuschieben, daher habe ich die Babyschale auf den Tisch gestellt und das Radgestell zusammengeklappt auf die Gepäckablage. So hatte B einen Strampelbereich auf meiner Sitzhöhe, wo er in Ruhe spielen konnte. Im Bordbistro konnte ich das mitgebrachte Mittagsgläschen in der Mikrowelle erwärmen lassen. Zum Ein-, Aus- und Umstieg habe ich B in die Trage genommen und das Gepäck im Kinderwagen verstaut, beim Rein- und Rausheben fanden sich immer freundliche Helfer:innen.

ÜBERNACHTEN: Wir hatten natürlich das Glück, dass wir privat untergekommen sind, ansonsten würde ich bei einem Feriendomizil darauf achten, dass entweder ein Babybett vorhanden ist oder sich das Bett zum Rausfallschutz an die Wand schieben lässt. Einen Platz zum Wickeln sollte es natürlich auch geben, wir haben jedoch auch einfach auf dem Bett gewickelt. Vom Standort her ist es natürlich praktisch, wenn ihr das Stadtzentrum oder einige Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen könnt, damit ihr Schlafzeiten dazu nutzen könnt, etwas zu sehen und eure Zeit nicht in den Öffis verbringen müsst. Meine Freundin wohnt direkt am Michel und das war für uns ideal 😌👍🏻

MACHEN: Dank Elternzeit konnten wir sonntags anreisen und dann unter der Woche dort sein, so sind wir dem Trubel etwas entflohen. Außerdem war ich schon ein paar Mal in Hamburg, so dass ich die meisten touristischen Sachen (Hafenrundfahrt, Blick von der Elbphilharmonie,…) schon gesehen hatte und mich einfach treiben lassen konnte. So haben wir unsere Tage dort gestaltet:

Vormittags: in Ruhe aufwachen, frühstücken, Wickeltasche für den Tag packen und spielen. Bei den ersten Müdigkeitsanzeichen Baby reisefertig machen und ab nach draußen! Strecke machen und im Vorbeigehen Sehenswürdigkeiten anschauen, so lange das Baby schläft 😉

Mittagszeit: Einkehren in einem netten Café oder Restaurant, wo ihr wickeln und euer Baby sättigen könnt. Überall, wo wir waren, konnte ich ein Gläschen warmmachen lassen. Einfach nett fragen ☺️ Wenn möglich das Baby strampeln lassen oder die Wachzeit mit Spielen verbringen.

Nachmittags: nächstes Schläfchen wieder zum Vorankommen nutzen. Erneut einen windgeschützten Ort zum Stillen, Wickeln etc. nutzen, wenn das Baby wieder wach ist. Zurück ins Feriendomizil, auf dem Weg dorthin vielleicht kurz einkaufen und dort nochmal ausgiebig spielen und ein bisschen Bewegung nachholen, damit das Baby ausgeglichen und zufrieden sein kann.

Abends: eine Kleinigkeit kochen oder sich in die Wohnung bestellen und das dann genießen, wenn das Baby schläft ☺️

TIPPS MIT KLEINKIND: Für uns funktioniert es am besten, wenn ich Bs Rhythmus genauso gut beobachte wie zuhause auch. Ich achte auf Müdigkeits- und Hungeranzeichen und versuche, seine Bedürfnisse auch unterwegs so gut wie möglich zu befriedigen. Natürlich muss ich mich vor allem darauf einstellen, dass ich vielleicht etwas weniger und auch andere Dinge sehen werde, als ich alleine, pre-Baby gesehen hätte. Für mich ist das aber überhaupt nicht schlimm, sondern ich freue mich einfach, dass ich so neue Orte sehe, die ich sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen hätte. Ich kann’s nur von ❤️en empfehlen ☺️ Denkt immer daran: Je entspannter ihr an eine Situation herangeht, desto entspannter kann auch euer Baby sein ☺️